US-Wahl 2020 Post-Mortem-Edition: Warum es für Biden brenzlig wird

US-Wahl 2020 Post-Mortem-Edition: Warum es für Biden brenzlig wird

Eine Woche nach der Wahl ist die Situation ungewöhnlich: Biden ist vermeintlich zum Präsidenten gewählt worden, doch die Wettmärkte haben noch Zweifel. Und ich auch. In diesem Blogpost: Warum ich nicht denke, dass Biden am Ende als Sieger aus der Wahl hervorgeht.


I. Das gerichtliche Nachspiel: Trump klagt

Am 9. November begann die Trumpkampagne eine knappe Woche nach der Wahl ihre Klagewelle in Michigan, spezifisch in Detroit. Weitere Klagen werden folgen, sofern sie noch nicht erhoben wurden, und zwar in: Wisconsin, Pennsylvania, Georgia, Nevada, und möglicherweise folgt auch noch Arizona[1].

Mir scheint, als hielten viele die Klagen der Trump-Kampagne für eine letzte Verzweiflungstat. Der wesentliche Vorwurf lautet Wahlbetrug, und das ist doch sicher eine völlig unsinnige Anschuldigung? Ich denke nicht. Denn es gibt eine ganze Reihe von sehr verschiedenen Indikatoren, die unabhängig voneinander tatsächlich darauf hindeuten.


II. Indikatoren für Wahlbetrug

Aufgrund der schieren Anzahl der unterschiedlichen Indikatoren denke ich nicht, dass es der Trump-Kampagne allzu schwer fallen wird, Wahlbetrug nachzuweisen – so unglaublich der Vorwurf auf den ersten Blick auch sein mag.

Aber gehen wir alles der Reihe nach durch. Nota bene: Diese Liste werde ich kontinuierlich updaten, sobald ich auf neue Hinweise stoße.

1. Der erste Verdacht

Der erste Verdacht kam vielen eingedenk dieser Sorte Veränderungen am Stimmenanteil, die alle ausschließlich über Nacht auftraten[2], und zwar kurioserweise in vielen wichtigen battleground states, mehr oder minder gleichzeitig. In Michigan sah die Kurve für Trump und Biden so aus:

Michigan Stimmen pro Stunde (Zuwachs)

Auf Twitter findest du eine tiefere Untersuchung darüber, warum Bidens späte Stimmzuwächse so verdächtig sind – am Beispiel von Milwaukee in Wisconsin. Im Kern liegt das vor allem daran, dass sie so unglaublich einseitig ausgefallen sind.

Milwaukee neue Stimmen nach der Wahlnacht (Verteilung Biden / Trump)
Fast alle Stimmzuwächse in der Nacht fielen extrem zu Bidens Gunsten aus.

Zwar gibt es das Argument, dass gerade die Briefwahlzettel stark zugunsten von Biden ausgefallen sind, aber dennoch irritiert diese unglaubliche Einseitigkeit. Zumal, wenn wir uns daran erinnern, dass insgesamt in Wisconsin Bidens Briefwahl-Übergewicht nicht vorhanden war, und es daher selbst in Milwaukee zumindest ein wenig ausgeglichener gewesen sein müsste:

Insgesamt sah Bidens Stimmenvorsprung unter Briefwählern so aus, aufgeschlüsselt nach wichtigen Staaten (Quelle: NY Times):

Briefwahlvorteil für Biden in Prozent

In Michigan beispielsweise ergibt Bidens Stimmenvorsprung unter Briefwählern keinen Sinn, wenn du dir betrachtest, wie die Parteizugehörigkeit bei Wählern aussah, die eine Briefwahl beantragt hatten:

Frühwahldaten Michigan

2. Ein statistischer Indikator: Das Benfordsche Gesetz

Beim Benfordschen Gesetz handelt es sich laut Wikipedia um „eine Gesetzmäßigkeit in der Verteilung der führenden Ziffern von Zahlen in empirischen Datensätzen, wenn die zugrunde liegenden Werte eine ausreichend große Streubreite aufweisen“. Es wird gerne verwendet, um gefälschte Bilanzen oder Steuererklärungen aufzuspüren. Die Idee ist, dass die Ziffer 1 ca. 30% der führenden Ziffern ausmachen sollte, und die anderen dann sukzessive unwahrscheinlicher werden. Fälscht jemand eine Bilanz, dann sieht die Verteilung anders aus, weshalb eine Anomalie ein Hinweis darauf ist.

Wichtig daran: Ein Verstoß gegen das Benfordsche Gesetz beweist noch gar nichts, ist aber generell ein guter Indikator für einen Anfangsverdacht. Ein Nutzer auf Twitter mit dem Handle @statsguyphd hat ein Projekt auf Github gestartet, wo er das Benfordsche Gesetz auf die Wahlergebnisse verschiedener Countys anwendet. Hier ein paar der Ergebnisse, wie sie auch auf Github zu sehen sind:

Benfordsches Gesetz Allegheny County (Pennsylvania)
Allegheny County, ein wichtiges County in Pennsylvania: Für Trump und Jorgensen sehen die Verteilungen in etwa so aus, wie sie sollten, bei Biden nicht
Benfordsches Gesetz Milwaukee (Wisconsin)
Auch in Milwaukee (Wisconsin) passen alle Verteilungen in etwa, bis auf die von Joe Biden
Benfordsches Gesetz Miami-Dade (Florida)
In Miami-Dade dagegen gibt es aus Sicht von Benford bei niemandem etwas zu beanstanden.

Das Benfordsche Gesetz auf Wahlergebnisse anzuwenden ist nicht völlig unumstritten, aber allermindestens ist daran interessant, dass die einzigen bemerkenswerten Auffälligkeiten immer nur bei Biden auftreten.

3. Das Problem der toten Wähler

Es gab bei dieser Wahl einen breit angelegten Versuch, die Wahlscheine verstorbener Wähler für die Wahl zu verwenden. Auf Twitter und 4chan zirkuliert eine Liste mit mehr als 1300 Menschen aus Michigan, die längst gestorben sind, aber dennoch 2020 gewählt haben. Das kannst du selber ausprobieren, du musst nur für eine beliebige Person aus der Liste die entsprechenden Daten eintragen, um den Status auf dieser offiziellen Seite des Staates Michigan abzurufen. Nehmen wir als Beispiel Brandi Ketelaar, geboren im Juli 1907, ZIP-Code: 49329.

Heraus kommt dabei folgendes:

Beispiel toter Wähler

Die Frage ist hier lediglich, ob diese Stimmen auch akzeptiert wurden. Nichtsdestoweniger beweist all das bereits versuchten Wahlbetrug in großem Stil. Auch in Pennsylvania scheint es sich dabei um ein großes Problem zu handeln. In jedem Fall ist auffällig, dass dort noch nie so viele Menschen über 90 Jahre für eine Wahl registriert waren.

Rekordregistrierung 90+ alter Wähler in Pennsylvania
Quelle: Maria Romanetti via Twitter

Und das in einem Jahr, in dem wegen COVID ungewöhnlich viele alte Menschen verstorben sind.

4. Verzogene Wähler und #Maidengate

Ein mit den toten Wählern verwandtes Problem sind die verzogenen Wähler. Wenn jemand in einen anderen Bundesstaat umzieht, bleiben viele der betreffende Personen registriert, was theoretisch weiter die Stimmabgabe im betreffenden Staat ermöglicht, sofern die Kontrollen nicht streng genug sind. Das kann, aber muss nicht mit dem Wissen dieser Person passieren.

Das zeigt ein frischer Skandal, der unter dem Hashtag #Maidengate auf Twitter Kreise zieht. Dabei handelt es sich um eine spezifische Form von verzogenen Wählern: Frauen, die im Rahmen ihrer Hochzeit in einen anderen Bundesstaat umgezogen sind und ihren Namen geändert haben (der maiden name bezeichnet den Mädchennamen).

Maidengate (siehe maidengate.com)
Quelle: @SomeBitchIknow via Twitter

5. Bellwether Countys

Es gibt 17 Countys in den USA (querbeet verstreut), die als sogenannte Bellwether Countys bekannt sind[3]. Bei jeder US-Wahl seit 1956 haben sie immer mehrheitlich den Gewinner der Wahl gewählt, und das fast immer zu 80-100%. Eine große Ausnahme gab es nur 1960, als aber immer noch knapp mehr als die Hälfte den Sieger wählte.

Bei dieser Wahl trat eine so noch nicht dagewesene Anomalie auf: Lediglich drei dieser Countys stimmten für Biden, also gerade mal ~18%.

Bellwether Countys: Nur 18% wählten Biden

Das ist dementsprechend ein weiterer Faktor, der Bidens Sieg nicht natürlich wirken lässt. Ergänzend dazu möchte ich dazu noch darauf verweisen, dass auch der Staat Florida im selben Zeitraum fast immer für den späteren Präsidenten gestimmt hat, abgesehen von den Wahlen 1992 und 1976.

6. Das Downballot-Problem

Die Präsidentschaftswahl ist nicht die einzige Wahl, die auf den Stimmzetteln entschieden wird. Beispielsweise wird in vielen Staaten auch für den Senat abgestimmt, wie das 2020 in Michigan und Georgia der Fall war. Diese Stimmen für die anderen Rennen bezeichnet man oft als down ballot oder down ticket vote, weil sie unterhalb des Präsidentschaftsrennens gelistet sind.

Es kommt zwar vor, dass Wähler auf ihre Stimmen im Senatsrennen verzichten. Es kommt aber eher selten vor. Auch hier ergeben sich ungewöhnlichen Differenzen.

Downballotstimmen Trump vs Biden in Michigan

Etwas mehr als 10 000 Wähler Unterschied sind es also bei Donald Trump und dem republikanischen Senatskandidaten John James. Bei Biden und dem demokratischen Senatskandidaten Gary Peters liegt die Differenz dagegen bei mehr als 70 000 Stimmen.

In Georgia waren es sogar noch mehr. Schauen wir uns an, wie diese Differenzen im Detail aussehen, und vergleichen dabei zwei Battleground States mit Senatsrennen (Michigan und Georgia) mit zwei unumstrittenen Staaten, in denen ebenfalls Senatsrennen stattfanden: Wyoming und Montana.

Downballotstimmen in verschiedenen Bundesstaaten (Michigan, Georgia, Montana, Wyoming
Quelle: CNN, Stand 10. November 15 Uhr(B) kennzeichnet battleground states

Biden hat also im Verhältnis zu Trump eine hohe Anzahl ansonsten leerer Stimmen erhalten. Und das praktischerweise genau dort, wo er es gebraucht hat. Auch das beweist für sich genommen natürlich keinen Wahlbetrug, aber es ist ein weiterer Indikator. Denn wenn noch eilig gefälschte Stimmen abgegeben werden müssen (und Trumps Vorsprünge mitten in der Nacht waren deutlich), bleibt möglicherweise zu wenig Zeit, um den Rest des Wahlzettels auszufüllen.

7. Zeugenaussagen unter Eid bestätigen Unregelmäßigkeiten

Es gibt mittlerweile jede Menge Zeugenaussagen zu vorgefallenem Wahlbetrug, viele davon fließen als Aussagen unter Eid in die Klagen ein. Auf dieser Seite findest du eine detaillierte Liste mit über 12 konkreten Beispielen; in die Gerichtsverfahren werden Dutzende mehr einfließen, insgesamt spricht Trumps Anwalt Rudy Giuliani gar von mehr als 1000 Zeugen.

Du findest in der Liste zum Beispiel auch den Fall von Zachary Larsen (einem Wahlbeobachter), der unter Eid aussagt, dass Wahlhelfer selber am Wahlbetrug mitgewirkt haben. Unter anderem wurde ihm zeitweise verwehrt, die Auszählung mit eigenen Augen sehen zu können. Er taucht in der ganz oben verlinkten Klage in Michigan auf. Andere Fälle betreffen das Rückdatieren von Briefwahlumschlägen durch Postangestellte in Pennsylvania oder das Ignorieren unpassender Unterschriften auf den Wahlzetteln in Nevada.


III. Glitch oder Verschwörung – Die Hammer & Scorecard Theorie

Kommen wir zu einem Punkt, der definitv in den Bereich Verschwörungstheorie gehört[4] – und zwar im Wortsinn. Dies ist der wohl spekulativste Teil dieses Blogposts, aber es gibt (denke ich) in der Tat ein paar Hinweise, dass etwas dran sein könnte. Wissen kann ich das natürlich nicht. Deshalb will ich ausdrücklich betonen: Ich halte das Szenario für plausibel, aber anders als bei allen oben genannten Punkte ist es schwer, auf konkrete Daten zu verweisen. Ein paar Anhaltspunkte gibt es aber dennoch.

1. Es begann mit einem „Glitch“ in Michigan

Vor ein paar Tagen wurde in Antrim County in Michigan eine Datenpanne bekannt, die als „Glitch“ bezeichnet wurde:

6000 Stimmen-Glitch in Michigan
Quelle: Daily Mail via Microsoft News

Durch einen Computerfehler waren 6000 Stimmen an Biden statt an Trump gegangen. Das war auffällig, weil Biden plötzlich ein County gewann, das historisch immer an den republikanischen Kandidaten geht. Der Fehler wurde korrigiert, und im Medienmainstream liest man seither davon, dass es sich in letzter Konsequenz um einen menschlichen Irrtum gehandelt habe.

Heraus kam bei dieser Sache allerdings, dass das betroffene Gerät von Dominion Voting Systems stammt, und nicht nur in 47 anderen Countys in Michigan verwendet wurde, sondern auch in sehr vielen Countys der anderen Bundesstaaten:

Dominion Voting Systems Verbreitung
Quelle: Dominion Voting Systems

Das ließ logischerweise den Verdacht aufkommen, es könne noch zu weiteren Datenpannen gekommen sein.

2. Wir machen Bekanntschaft mit Hammer & Scorecard

Als nächstes stieß ich auf diesen Clip mit Sidney Powell, einer Anwältin, die sowohl einen gewissen Michael Flynn vertritt, als auch (neben anderen) die Trump-Kampagne im Rahmen der aktuellen rechtlichen Auseinandersetzungen.

Sie sagt also klipp und klar, dass durch elektronische Manipulationen Stimmen für Trump Biden zugeschanzt wurden. Nach kurzer Recherche zum Thema Hammer & Scorecard stieß ich auf folgendes Video, das einen Eindruck davon vermittelt, wie die Sache funktioniert:

All das warf natürlich die Frage auf, ob sich noch weitere solche Vorfälle finden lassen würden.

3. Weitere Beispiele für Hammer & Scorecard, in Ton und Bild

Auf den gängigen Plattformen begann also die Suche nach weiteren Beispielen. Das gestaltete sich tatsächlich schwerer als gedacht, weil alle großen amerikanischen Fernsehsender ihre Livestreams der Wahlnacht auf Youtube gelöscht haben. Was interessant ist, weil die Livestreams von 2016 alle noch zur Verfügung stehen (zum Beispiel der von ABC).

Erstes Beispiel in Pennsylvania (auf CNN)

Hammer und Scorecard, erstes Beispiel für Stimmenverschiebung von Trump zu Biden in Pennsylvania + mehr als 100k Stimmenverlust Trump

Zweites Beispiel in Pennsylvania (auf CNN)

Hammer und Scorecard, zweites Beispiel für Stimmenverschiebung von Trump zu Biden in Pennsylvania

Eine Gesamtübersicht

Etwas systematischer wurde das Thema von einem Nutzer auf thedonald.win aufgearbeitet. Der sicherte sich den online verfügbaren Datenfeed der New York Times (namens Edison), und hat ihn Staat für Staat aufbereitet in verschiedenen Pastebins verfügbar gemacht. Darin befinden sich alle Stimmveränderungen (absolut und prozentual) der Wahlnacht, und es gibt dort jede Menge Fälle von Stimmen, die von Trump zu Biden gewandert sind oder gleich ganz verschwanden.

Beispiel für eine Stimmenverschiebung im Datenfeed

Da der Datenfeed öffentlich ist, sind die Ergebnisse also für jeden nachvollziehbar und reproduzierbar. Folgendes kam dabei in den wichtigen Battleground States heraus:

Übersicht an Stimmen, die von Trump an Biden gingen

Switched bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Stimmen von Trump zu Biden wanderten. Lost Votes sind Stimmen, die allgemein verloren wurden, aber beide Kandidaten betreffen (Trump allerdings in größerem Ausmaß). Ich denke, dass das damit zu tun hat, dass sonst die Wahlbeteiligung verdächtig hoch ausgefallen wäre.

Bei all dem sei angemerkt, dass Stimmveränderungen hier und da zwar vorkommen können. Aber das sollte selten sein. Und vor allem nicht in diesem Ausmaß passieren.

Hintergrundwissen zu Hammer & Scorecard

Wenn dich das Thema in der Tiefe und auch auf technischer Ebene interessiert, kann ich dir folgendes Video empfehlen:


IV. Fazit & Lagebericht: Was passiert jetzt?

Vermutlich aus den oben genannten Gründen sieht auch der Wettmarkt Trumps Chancen keineswegs so schlecht, wie man angesichts der Medienlektüre meinen könnte.

Wettquoten Betfair Trump vs Biden
Die momentane Lage auf Betfair.

Persönlich fällt es mir schwer, die Chancen von Trump und Biden vor Gericht konkret zu beziffern. Allerdings habe ich angesichts der schieren Masse und Unterschiedlichkeit der (vermutlich) verfügbaren Beweise den Verdacht, dass Trumps Klagen nicht einfach abgewiesen werden können. Folgende theoretisch denkbaren Konsequenzen könnte das in jedem der betroffenen Staaten haben:

  • Neuauszählungen von Hand
  • Ein sogenanntes Canvassing der Stimmzettel, was bedeutet, dass man noch einmal nach Wählern forscht, die nicht wahlberechtigt waren und diese nicht berücksichtigt
  • Stimmen, die ohne Wahlbeobachter ausgezählt wurden, werden nicht berücksichtigt (das soll vor allem in Pennsylvania passiert sein)
  • das Parlament des Bundesstaats bestimmt andere Wahlmänner
  • die Gerichte ordnen im betreffenden Bundesstaat Neuwahlen an
  • das Parlament des Bundesstaats ordnet Neuwahlen an
  • der Kongress erkennt bestimmte Wahlmänner nicht an
  • die House State Delegationen bestimmen den Wahlsieger (jeder Bundesstaat erhält genau eine Stimme)

Es ist also nicht absehbar, was passieren wird – weder im Detail, noch im Großen und Ganzen. Aber sofern die Klagen nicht abgewiesen werden, fallen die meisten dieser Maßnahmen zu Ungunsten von Biden aus. Insbesondere Pennsylvania und Georgia sind in Gefahr, und möglicherweise auch Michigan.

Einen gewissen Präzedenzfall gab es übrigens 2019 in North Carolina. Dort wurde die Wahl zu einem House Race neu angesetzt, nachdem ein Betrugsfall mit Briefwahlstimmen bekannt wurde. Das Ausmaß des bekannt gewordenen Betrugs hatte im Übrigen nicht ausgereicht, das Ergebnis maßgeblich zu verändern, und dennoch wurde die Wahl wiederholt.

Fazit: Bidens Wahl ist noch längst nicht in trockenen Tüchern. ich behaupte sogar, dass sie in ernster Gefahr ist, und dass sich am Ende doch noch Trump durchsetzt.


V. Fußnoten

[1] Unglaublicherweise ist Arizona noch immer nicht fertig ausgezählt, und Trump könnte diesen Staat durchaus noch im Rahmen der ersten Auszählung gewinnen. Vermutlich wird das Rennen so knapp, dass ohnehin neu ausgezählt werden muss.

[2] Über Nacht Ortszeit. Bei uns in Europa war die Sonne bereits aufgegangen.

[3] Ein bellwhether ist ursprünglich ein Leithammel. Der Begriff wird auch synonym zu Indikator gebraucht. Gemeint ist damit ein führender Wert, der Vorhersagekraft für das gesamte System hat.

[4] Generell halte ich nicht automatisch alle Verschwörungstheorien für dumm. Das ist spätestens seit Edward Snowden genauso dämlich, wie jeder einzelnen Glauben zu schenken. Typischerweise kann man möglicherweise brauchbare von schlechten Verschwörungstheorien durch Logistikprobleme unterscheiden: Je aufwändiger das Vertuschen, desto aussichtsloser wird es auf lange Sicht. Weshalb es aus logistischem Blickwinkel keinen Sinn ergibt, an eine gefälschte Mondlandung oder eine flache Erde zu glauben.

Wahlbetrug dagegen ist schon vielfach vorgekommen, auch wenn die in diesem Blogpost suggerierte Größenordnung tatsächlich ein Kontrapunkt ist in logistischer Hinsicht. Allerdings wäre ein Programm wie Hammer & Scorecard dafür genau die richtige Lösung. Aber auch ohne elektronische Lösungen gibt es mit der Wahl 1988 in Mexiko bereits einen Präzedenzfall, der in der Größenordnung ähnlich gelagert war. Interessanterweise war der gegenwärtig amtierende mexikanische Präsident (Andrés Manuel López Obrador) Mitglied der Verliererseite. Bezeichnenderweise hat er es anders als viele Staatschefs abgelehnt, Biden zu gratulieren, bevor seine Wahl rechtskräftig wird.

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